4.1 Anmerkungen
Hintergrundwissen zur Entstehung von Reynardine
Translation is just at work

"Die Ballade wurde in Flugschriften, den sog. "Broadsides" gedruckt, welche in England und Irland im 19.Jh. herausgebracht wurden. Kopien davon sind in der Bodleian Library ...aufbewahrt. Das Lied taucht in der Sammlung George Petries (1855) auf, wobei er hinzufügt: "Von einem Balladensänger bei Rathmines Nov. 1852."  Anmerkungen von Washington Irving weisen daruaf hin, daß der Song von Grenzern in Kentucky vor 1832 gesungen worden war. In einer frühen Version der Ballade, benannt "The Mountains High", gedruckt bei Catnach (dessen Druckerei London 1813- 1838 tätig war) trägt der Held den Namen Randal Rhin.

Versionen von Reynardine  wurden gesammelt in ganz Nordamerika, einschließlich Arkansa, Kasna, Kentucky, Michigan, Missouri, Carolina, Ohio, Vermont, West Virginia, und Nova Scotia. Es gibt eine Diskussion, ob die Ballade ihren Ursprung in England oder Irland hat. Auch Frankreich ist in Erwägung gezogen wurden, da der Name Reynard auf französisch Fuchs bedeutet.
Die Ballade ist ebenfalls bekannt unter den Bezeichnungen Rhinordine, Rinordine, Ranordine, Ryner Dyne, und The Soldier and His Fair Maid."  Bis hierher die Übersetzung Ron Clarkes; der ursprüngliche Artikel ist hier gespiegelt.  Download Midi file

Weitere Informationen finden Sie im Artikel von Douglas DeNatale in Vol.39, No.1 (Jan. 1980) der Western Folklore, welcher mir derzeit nicht zugänglich ist.


Folgende Gedanken sollten noch in Erwägung gezogen werden: Könnte der Name Rinaldo in einer "verballhornten" Form die Ballade mit beeinflußt haben? Gerade in dieser Epoche waren die jedermann gut zugänglichen und vielfach gelesenen Romane vom edlen Räuber verbreitet. Eine eigenständige britische motivtradition gab dem Outlaw einen hohen moralischen Rang , z.B in den historischen Romanen sir walter Scotts. Da gibt es - neben der großen Gestalt des Robin Hood in "Ivanhoe" den Rob Roy, welcher einst ein ehrbarer Viehhändler war, dann aber durch Unrecht und Schicksalsschläge in die Rolle des Bandenführers gedrängt wird. Aber selbst dann verfolgt er aus seinen Verstecken im schottischen Bergland heraus eher die Regierungsagenten und korrupten Reichen und beschützt die Armen und Bedrängten. Einen ähnlichen Charaktertyp finden wir in Scotts "The Heart of Midlothian", und natürlich finden wir diesen Edelmut wieder bei jenem gälischen Freiheitskämpfer, dem Stevenson in seiner Geschichte vom Schiffbruch und der Flucht durchs schottische Hochland ein Denkmal setzte.
Bereits vorher (1794) hatte W.Godwin in seiner Erzählung "Things as They are or The Adventures of Caleb Williams" einen Bande im Kampf gegen die Vertreter des Rechts und gegen die Laster der Gesellschaft dargestellt. Eine Erzählung, in der übrigens die Ideen der frz. Revolution ebenso wie das Pathos der Schillerschen Räuber spürbar werden. 

Englische Outlaw - Romane haben eine indessen lange Tradition, es gibt sie schon seit dem 13. Jahrhundert. Nicht in allen von ihnen tritt das Motiv des Gesetzesbrechers = Räubers hinzu, obgleich dies in der Lebenswirklichkeit der Geächteten ein nur kleiner Schritt gewesen sein muß. In "The Tale of Gamelyn" (1340) und in "A Gest of Robin Hode" (um 1340 - 50) ist das Motiv jedenfalls bereits ausgeprägt. Seit diesem ersten Auftreten in der Literatur wird Robin Hood zu der großen Gestalt, die den Archetypus des Waldmenschen am sinnfälligsten verkörpert. Und da bereits kommt der Fuchs ins Spiel, sein Alter Ego, gewissermassen, Krafttier und Totem; zumindest in seiner List und Fähigkeit zu überleben. Das englische Wort "Robin" bedeutet Rotkehlchen, "Rob" Räuber, "Roam" Umhertreiber, und "Roan" heißt der Rötlichgraue; auch von diesen Anklängen her mag sich die Assoziation mit dem rötlichen Fuchs weiter vertieft haben. Erst mit der Epoche Shakespeares (The Two gentlemen of Verona, As you like it) werden die sozialen und feudalen Zwänge, die zum Geächtetenstatus führten, ausgeschieden und durch mehr private oder weltanschauliche Gründe ersetzt. Hier beginnt die Romantik des Lebens im Wald von Arden z.B. so recht zu leuchten.

Bei der Gestalt Robin Hoods ist besonders seine lebenslange Neigung zum ungebundenen Waldleben zu beachten. Nicht aus Not allein wählt er das Leben im Wald, sondern aus Sehnsucht nach Freiheit. Kein Wunder, daß er auch nach seiner Rehabilitation durch den König wieder dorthin zurück geht, da ihm das "normale" Leben bei Hofe zu beengt erscheint.
Es gibt solche Charaktere (und gab sie möglichweise früher noch öfters), denen das Umherstreifen in der Wildnis zwanghaft im Blute steckt, und die in der Wildnis verschwinden ohne Abschied. Dann, nach Wochen oder Monaten der Abwesenheit kehren sie wieder zurück, als wäre nichts gewesen. Einen solchen Mann schildert auch William Sharp in "Das Ferne Land des Glanzes und des Schreckens". Dieses Werk hatte Sharp unter dem Pseudonym der Fiona Macleod geschrieben. Auch dies ist eine Möglichkeit, sich von den Menschen zu distanzieren und an einen einsamen Berghang einer inneren, nur ihm allein zugänglichen Geographie zu begeben..... 

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updated 14/08/03

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