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Das keltische "Lullaby"
Weisen aus einer anderen Welt 

Die Wirkung des „Fairy Lullaby“
auf das Umfeld des Kindes
 
 


Bei der Beschäftigung mit dem Thema darf nicht vergessen werden, daß diese Texte auch noch für andere Zuhörer als nur für das Kind bestimmt sind. Die Mutter nimmt selbst an den Inhalten, am Segen wie am Leid des Liedes teil. Sie zieht daraus Kraft oder Trost, erlebt sich evtl. selbst wieder in Situationen, die den besungenen ähneln. Daher ist es im keltischen Kulturraum auch gelegentlich üblich, ein Lament (Trauerlied) als Lullaby zu verwenden.
Die übrigen BewohnerInnen des Hauses hören das nächtliche Lied ebenfalls und entwickeln dazu eigene Reaktionen, Erinnerungen an die Kindheit z.B. oder die Gewißheit, im Hause dieses Clans geborgen zu sein. Denn jede Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied. Daran, wie eine Gemeinschaft mit ihren schwächsten Mitgliedern, den ganz Jungen, den Schwachen, Kranken und den ganz Alten umgeht, kann man den ihr innewohnenden Geist erkennen. Man könnte sagen, die Sängerin des Lullabys vertritt den Geist der Gemeinschaft, in die sie hinein das Kind erzieht.
Auch diese Aspekte gehören zur größeren Gemeinschaft, welche über den Rahmen des Wohnblocks und der Satellitenschüssel hinausreicht und Raum bietet für andere, vielfältige Schattierungen und Farben des Lebens, für das kleine Volk und die Engel und jene Wesen am Rande unseres Bewußtseins, gerade noch wahrnehmbar.

Und wer vermag zu sagen, ob nicht sogar die Feen und Wesen der Anderwelt zuhören, wenn des Abends oder Nachts ein Lied erklingt, das die Verbindung zu ihnen anspricht, sie vielleicht um Hilfe und Schutz ruft? Den MacLeods jedenfalls scheint ihre hochgeehrte Ahnfrau, die Fee von Dunvegan, in 700 Jahren Clangeschichte immer rechtzeitig zu Hilfe gekommen zu sein.

Nach den keltischen Überlieferungen hat jeder Clan seine eigene Fee, deren trauriger Gesang in der Nähe eines Hauses zu hören ist, in dem ein Familienmitglied im Sterben liegt. Betrachtet man zusätzlich die magische Bedeutung der „Fairie Lullabys“, liegt der Schluß nahe, daß diese Ahnfrauen, als Gebieterinnen der großen Lebenspforten Geburt und Tod, zu beiden Gelegenheiten ihre Stimme ertönen lassen.

In diesem Fall wäre die Mutter, Großmutter oder das Kindermädchen die Stellvertreterin einer Fee, welche das Kind in den Schlummer singt und seinen Schlaf behütet. Welches Bild könnte besser die Verantwortung und Würde einer Mutter darstellen?  weiter zu Bild- und Textnachweise
  



 
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aktualisiert am 15.12.02

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