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Das keltische "Lullaby"
Weisen aus einer anderen Welt
 

 I. Einführung



Während unserer Ausbildung im Meditativen Tanz bei Gabriele Wosien bemerkte ich mehrmals die starke Wirkung von Wiegenliedern auf Erwachsene. Offenbar haben Rhythmus und Melodie dieser Liedgattung eine stark beruhigende, zentrierende Wirkung; ich selbst erlebte aber schmerzlich, daß psychische Inhalte in mir aufstiegen, welche ich längst abgetan hatte. Auch in diesem Fall war die Wirkung langfristig wohltuend, mich überraschte nur die Heftigkeit der inneren Reaktion.
 
....... Um darüber mehr zu erfahren, habe ich mich mit der Thematik etwas mehr befaßt und aus der Vielfalt schottischer, irischer und angelsächsischer Wiegenlieder einige Titel ausgewählt, die z.B. für ruhigere Tänze oder zum Abschluß einer Unterrichtseinheit, zu Beginn einer besinnlichen Stunde, zur Nacht  oder zum Ausklang am Ende des Seminars gelegentlich verwendet werden könnten. Damit möchte ich zur Vertiefung unseres Wissens über traditionelles Liedgut und Folklore beitragen und die Anwendung auf unser erwachsenes Seminarpublikum erleichtern. Daß diese Weisen keineswegs "kindisch" sondern auch musikalisch anspruchsvoll sind, beweisen die Erfolge des Lullaby im Bereich des Jazz und Blues.
Besonders behandelt wird hier das sog. „Fairie Lullaby“, also das Wiegenlied, das gemäß der Überlieferung ein Menschenkind von einem Wesen aus der Anderwelt gelernt hat. Davon gibt es viele in den keltischen Traditionen vor allem Schottlands. 

Hier zwei Beispiele, auf die ich stieß, als unser Freund Daniel Bryant vom Clan Campbell mir Literatur und Anregungen zum Clanwesen mitbrachte. An den Übersetzungen habe ich mich z.T. selbst versucht, jedoch ist es relativ schwer, englische Verse derart ins Deutsche zu übersetzen, so daß sowohl Sprachklang wie auch Inhalt passend bleiben. Ich  bitte um Nachsicht.


The Garten Mothers Lullaby
"Garten ist eine kleine Ortschaft im Norden Irlands. Der Text weist mystische Züge auf, ist jedoch nicht sehr alt." [Irische Lieder und.., a.a.O.]

Schlaf mein Kind, die rote Biene summt, die schweigende Dämmerung fällt,
der Finstere vom grauen Felsen kommt, die Welt in Bann zu schlagen
.....mein Kind, meine Freude, meines Herzens Glück
das Heimchen singt dir ein Nachtlied neben dem glimmenden Feuer

Zwielicht senkt sich herab und der Grünmannsdorn ist umwunden von Feuerringen
Sheevra segelt sein Boot über das sternbeglänzte Moor bis Morgen
... mein Kind, meine Freude, meines Herzens Glück usw.

W.D.-H.



Castle of Dromore

Oktoberwind heult um das Schloß von Dromore
doch Frieden weilt in den stolzen Mauern
und mein Schatz ist wohl verwahrt
Wenn auch Herbstblätter fallen und vergehn,
eine Frühlingsknospe bist du

Bring keinen argen Wind, der uns plagt,
mein hilfloses Kleines und mich,
schrecklicher Geist des Schwarzwasser- Clans, Irlands wilde Banshee  ,
und du heilige Maria erbarme dich, erwirke uns Gnade

Nimm dir Zeit, du Rose meiner Hoffnung, bis du im Garten von Dromore erblühst,
Sei achtsam, junger Adler, bis deine Flügel wohlbefiedert sind, um zu schweben
ein wenig Zeit und dann gibt es eine Welt von Dingen zu tun für dich.

W.D.-H.

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aktualisiert am 15.12.02

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